«Beziehungen Thailand - Heidelberg»

„Zwischen Thailand (Siam) und Heidelberg gab es eine langjährige Beziehung durch viele Besuche von Mitgliedern des thailändischen Königshauses in Heidelberg. [...]  Prinz Rangsit wohnte bei einem Regierungsrat Mayer in der Gaisbergstraße [...] und weilte als Schüler am bekannten Heidelberg College. [...]  Prinz Rangsit studierte von 1906 bis 1913 hier und heiratete die Heidelbergerin Elisabeth Scharnberger. Bis 1938 weilte er noch oft in Heidelberg.“  („Stadtarchiv Heidelberg“)

Besuchsprogramm König Chulalongkorns in Heidelberg vom 4. bis 6. Juni 1907
 

Dienstag,4. Juni	· Ankunft des Königs mit Gefolge am Heidelberger Bahnhof gegen 15 Uhr  · Rundfahrt durch Heidelberg  · Besuch beim Prinzen von Sachsen-Weimar mit Abendessen  · Ab 21:30 Uhr Besichtigung der zu Ehren des Königs veranstalteten       Schloßbeleuchtung mit Brückenbeleuchtung und Feuerwerk.
Mittwoch, 5. Juni	· Besuch des Hofphotographen Robert Herbst  · Ab 11 Uhr Besichtigung der Universität  · Mittagessen im Hotel Europäischer Hof mit musikalischer Unterhaltung  · Am Nachmittag Besuch der Gartenbauausstellung und der Kunsthalle in       Mannheim  · Gegen 17:00 Uhr Teestunde im Mannheimer Schloß
Donnerstag, 6. Juni	· Am Vormittag Besuch der Poliklinik  · Um 13 Uhr Essen beim Prinzen von Sachsen-Weimar  · Gegen 17 Uhr Abfahrt vom Bahnhof Heidelberg
	(Vgl. Besuchsprotokoll, „Stadtarchiv Heidelberg“)

 

“Zu Ehren des hohen Gastes wird am Dienstag Abend von Seiten der Stadt eine Schloßbeleuchtung sowie eine Beleuchtung der Brücke mit Feuerwerk auf dem Neckar veranstaltet werden. Der Stadtrat ersucht die Einwohnerschaft, zu Ehren des Königs am 4. ds. die Häuser zu beflaggen.“
 
(„Heidelberger Zeitung“, 3. Juni 1907)

 “Gegen zwölf Uhr besuchte ich die Universität. Der Prorektor empfing mich [...].
Dann schaute ich mir die Hörsäle an, deren Bänke beschmiert waren. Anschließend besuchte ich den Raum, in den Studenten zur Strafe eingesperrt wurden. Die Wände sind voll von Zeichnungen und Bildern, die schon sehr alt sind. Sogar ein Bild von Bismarck ist dabei, der auch einmal in diesem Zimmer einsaß. [...]
Die Studenten waren gar nicht unglücklich darüber, wenn sie dort eingesperrt wurden; sie hielten es sogar für schick. [...]
Ein Studium an der Universität hier bedeutet nicht nur, daß man selbst lesen, sondern auch Vorlesungen besuchen muß, die die Studenten, je nach Interesse, selbst aussuchen. Darüber hinaus müssen die Studenten dann auch noch selbständig weiter lesen und lernen. [...]
Es gibt ungefähr 2.000 Studenten in dieser Stadt [...].
Altersbeschränkungen gibt es keine, die Studenten dürfen auch dann noch studieren, wenn sie schon 30 Jahre alt sind.“

 
(„Klai Baan“, S. 353/354)

„Die Stadt Heidelberg hat über 40.000 Einwohner und liegt zwischen hohen Bergen am Neckar. Vor 700 Jahren gehörte dieses Schloß hier einem Fürsten [...]. Zwischen Schloß und Neckar liegt die Altstadt [...].“

“Diese Stadt unterscheidet sich von anderen alten Städten, denn die Straßen sind nicht eng und krumm, sondern gerade [...].“

(„Klai Baan“, S. 349 und S. 360)